Karies ist eine durch schädliche Bakterien im Mundraum verursachte Krankheit. Ist ein Zahn von Karies befallen, muss ein Zahnarzt die Karies entfernen. Mit regelmäßiger Prophylaxe kann Karies verhindert werden.
Ursache der Karies
Wer selten oder schlecht seine Zähne putzt und Zuckerhaltiges isst und trinkt, bekommt Karies. Auf den Zähnen bilden sich Beläge aus Zellen und Speiseresten, sogenannte Plaques. Nur wenige Stunden nach dem Zähneputzen schließen sich immer mehr Bakterien auf den Zähnen zu diesem Biofilm zusammen. Werden die Kariesbakterien nicht durch das Zähneputzen gründlich entfernt, vermehren sie sich weiter. In dem Biofilm verdauen die schädlichen Bakterien Kohlenhydrate aus der Nahrung zu Säure. Dazu lagern sich Mineralien aus dem Speichel in den weichen Zahnbelag ein. In zwei bis drei Tagen entsteht so harter Zahnbelag oder Zahnstein. Bestimmte Bakterien können Zucker in Säuren umwandeln. Die Säuren lösen Mineralien aus dem harten Zahnschmelz und entkalken ihn. Die gesunde Zahnsubstanz unter dem Zahnbelag verfault. Zahnfäule, also Karies, entsteht. Auch kleine Löcher in den kariösen Zähnen muss ein Zahnarzt behandeln.
Warum entsteht Karies?
Damit eine Zahnkaries entsteht, müssen mehrere Faktoren zusammenkommen:
- Wir essen zuckerhaltige Nahrung oder Dinge mit viel Stärke
- Die Kariesbakterien im Mund können ungestört arbeiten
- Ein Wirt, in diesem Fall der Zahn, auf dem sich die Bakterien ansiedeln können,
- Genügend Zeit, damit der Zahnbelag den Bakterien genug Nahrung bietet und genug Säure entsteht
Karies bei Kindern
Bei Milchzähnen ist die Zahnoberfläche recht weich. Auch bei den durchgebrochenen bleibenden Zähnen ist der Zahnschmelz noch nicht ausgebildet. Kariesbakterien können daher Kinderzähne schneller zerstören. Gemeinsames Zähneputzen schon mit kleinen Kindern ist daher wichtig
Nuckelflaschenkaries
Babys und Kleinkinder können durch das Nursing-Bottle-Syndrom Karies bekommen. Zucker- oder fruchtsäurehaltige Getränke in einer Nuckelflasche umspülen ständig den gesunden Zahn und das Zahnfleisch. Durch das ständige Umspülen der weichen Milchzähne mit zuckerhaltiger Flüssigkeit entstehen schnell Karies-Symptome. Die Zahnsubstanz hat keine Chance sich zu erholen und kann völlig zerstört werden. Das birgt auch eine Gefahr für die noch nicht durchgebrochenen bleibenden Zähne. Die Nuckelflasche sollte durch das hohe Karies-Risiko daher nicht den Schnuller ersetzen.
Welche Ursachen begünstigen Karies?
Die Anzahl der Bakterien im Mund, die Kohlenhydrate zu Säure umwandelt, darf nicht ansteigen. Sonst senkt das den PH-Wert des Speichels.
Diese Faktoren begünstigen Karies:
- eine hohe Anzahl von Kariesbakterien
- zuckerhaltiges Essen und Trinken
- zu wenig Speichel im Mundraum
- unzureichend ausgebildeter Zahnschmelz (z. B. bei Kindern)
Symptome
Zu Beginn verursacht Angriff auf den Zahn durch die Säure keine Schmerzen. Die Säure im Speichel entkalkt die Zahnoberfläche. Dadurch entstehen White Spots, also weißen Flecken. Ohne regelmäßige Mundhygiene verfärben sich die weißen Flecken in braune Flecken. Die kariöse Stelle vergrößert sich und dringt vom Zahnschmelz tiefer in der Zahn ein. Erreicht die Karies das unter dem Zahnschmelz liegende Zahnbein (Dentin), kommt es zu Zahnschmerzen. Jetzt breitet sich die Karies noch schneller aus und wandert bis zur Pulpa, dem Zahnmark. Hier befinden sich Nerven. Zu der fortgeschrittenen Karte kommt eine Entzündung im Zahnmark hinzu. Der Patient leidet unter starken Schmerzen. Die Zähne reagieren empfindlich auf Süßes, Kaltes und Heißes. In vielen Fällen kann der Zahnarzt jetzt nur noch mit einer Wurzelbehandlung die Zahnwurzel entfernen.
Diagnose beim Zahnarzt
Eine sichtbare Erkrankung der Zähne erkennt der Zahnarzt mit einem Spiegel oder einer Sonde. Schwierig ist eine Diagnose, wenn Karies in Zahnzwischenräumen oder innen das Zahnbein oder Zahnmark befallen hat. Daher behilft sich der Zahnarzt dann mit einer Röntgen-Aufnahme. Diese Art der Untersuchung kommt auf bei Zahnfüllungen in Frage. So kann der Zahnarzt prüfen, ob sich unter den Füllungen oder an Kronenrändern Karies gebildet hat.
Karies behandeln
In einem ganz frühen Stadium der kann sich Karies, durch Entfernen der Plaque, regelmäßiges Putzen und dem Auftragen von Fluorid auf die betreffenden Stellen wieder zurückbilden. Je mehr Zahnschmelz zerstört ist desto eher muss der Zahnarzt die Karies mit einem Bohrer vollständig entfernen. Die entfernte Zahnsubstanz wird mit einer Füllung ersetzt. Hierfür kommen Amalgam, Kunststoff, Gold oder Keramik in Frage. Sind größere Teile des Zahns erkrankt, ersetzt der Zahnarzt die zerstörte und entfernte Zahnsubstanz mit einer Krone. Sie wird auf den verbliebenen und präparierten Zahnstumpf geklebt. Der Zahntechniker stellt dabei die natürliche Zahnform wieder her. Nicht-edelmetallhaltige Legierungen, Edelmetall, Gold oder Keramik können eingesetzt werden.
Karies verhindern
Da die Ursachen bekannt sind, gibt es heute drei wirksame Säulen, Karies zu bekämpfen.
- regelmäßige gründliche Zahnpflege,
- vollwertige Ernährung
- und der Einsatz von Fluoriden in Form von Zahnpasten, Mundspülungen und Spezialgelees.
Der erste und wichtigste Aspekt ist regelmäßiges Zähneputzen. Wer mindestens zweimal täglich morgens und abends je zwei Minuten die Zähne putzt, reinigt die Zähne von Zahnbelag. Kinder benötigen nach dem Durchbrechen des ersten Zahns dabei die Hilfe der Eltern. Die Eltern können die Zähne ihres Kindes bis zum 10. Lebensjahr nachputzen.
Verbleiben Reste von Nahrung mit viel Zucker im Mund, verwandeln einige Bakterien die Reste in Säure. Wir können als mit weniger Zucker in unserer Ernährung Karies verhindern.
Gesunde Zähne erhalten wir, wenn der Speichelfluss ausreichend ist. Speichel neutralisiert Säuren im Mund und spült Bakterien von der Zahnoberfläche weg. Getränke ohne Zucker, harte Lebensmittel ngestelltwie Rohkost oder Vollkornprodukte tragen dazu bei, Speichel zu bilden.
Professionelle Zahnreinigung
Mit einer professionellen Zahnreinigung entfernt ein Zahnarzt oder eine speziell ausgebildete Prophylaxe-Assistentin Karies an Stellen, die mit einer Zahnbürste nicht erreicht werden können. Nach der Behandlung können sich Kariesbakterien schwerer ansiedeln.
Prophylaxe - wie schützen Sie gesunde Zähne?
- Zweimal am Tag die Zähne mit fluoridhaltiger Zahnpasta putzen. Auch Kinder sollten mit fluoridhaltige Zahnpasta putzen.
- Zahnzwischenräume reinigen
- Gehen Sie regelmäßig zum Zahnarzt und zur professionellen Zahnreinigung
- Lassen Sie die Fissuren der Backenzähne Ihrer Kinder versiegeln.
- Viel Wasser trinken verdünnt den Speichel und mindert die Zahl der Karies- Bakterien. Für Kinder eignen sich ungesüßte Tees.
- Weniger Zucker essen und trinken. Beispielsweise Limonaden, Soft- und Energy-Drinks, Ketchup, Kinderjoghurts, Chips.
- Nippen Sie an zucker- oder säurehaltigen Getränke nicht über einen längeren Zeitraum.
- Honig, Maltose, Rohrzucker, Agavendicksaft, Dextrose und viele andere süßenden Inhaltsstoffe sind genauso schädlich wie Haushaltszucker
- Zahnpflege-Kaugummis mit Zuckeraustauschstoffen regen den Speichelfluss an und hemmen Kariesbakterien
Funfact: Karius und Baktus
Bis heute suchen Menschen im Internet nach der Geschichte von Karius und Baktus, einem norwegischen Puppenfilm aus dem Jahre 1954, der Kinder zum Zähneputzen animieren soll. Grundlage für die lange Jahre in deutschen Zahnarztpraxen verbreitete Geschichte von Karius und Baktus ist ein Kinderbuch des Norwegers Thorbjørn Egner.
Wie kann man sich vor Karies schützen?
Karies erkennen
Am Anfang verursacht eine Karies meist keine Schmerzen. Die Zahnärztin oder der Zahnarzt kann Veränderungen auf der Oberfläche des Zahns als weiße Flecken (sogenannte white spots) mit dem Spiegel erkennen. Daher sind regelmäßige Kontrolltermine zweimal im Jahr in der Zahnarztpraxis so wichtig.
Zu Beginn einer Erkrankung können verbesserte Zahnpflege und die Zufuhr von Fluorid erste Läsionen in einem gewissen Umfang reparieren. Ist jedoch bereits ein Loch im Zahn entstanden, muss die Zahnärztin oder der Zahnarzt die Karies mit einer Füllung versorgen.
Erstellt am 15.08.2022