Die Zahnbürste ist Pflegeinstrument Nummer eins. Ob elektrisch oder Handzahnbürste. Doch sie allein reicht nicht aus. Mit der Zahnbürste bekommen wir die Zahnzwischenräume nicht komplett sauber. Das bestätigt auch die Stiftung Warentest.

Handzahnbürsten – weiter aktuell

Handzahnbürsten gibt es in unterschiedlichen Formen und Härtegraden der Borsten. Ein größerer Kopf reinigt zeitgleich mehr Zahnoberfläche als eine Bürste mit kleinem Kopf. Aber hiermit kann jeder Zahn einzeln bearbeitet werden. Abgerundete Borsten aus Kunststoff beugen Zahnfleischverletzungen vor. Naturborsten sind nicht geeignet. Sie sind scharfkantig und bieten einen guten Nährboden für Bakterien. 

  • Der Bürstenkopf sollte möglichst klein sein, damit auch schwer zugängliche Stellen erreicht werden.
  • Abgerundete Borsten aus Kunststoff sind ideal.
  • Auf keinen Fall zu harte Borsten verwenden, Stärke „weich“ bis „mittelweich“ wählen.
  • Sobald die Borsten sich nach außen biegen, muss die Zahnbürste erneuert werden, spätestens nach drei Monaten.

Zahnbürsten: weich, mittel oder hart?

Harte Borsten reinigen kräftig. Wer aber falsch putzt oder zu fest schrubbt, kann mit harten Borsten das Zahnfleisch schädigen. Wenn man unsicher ist, sollte man zu einer Zahnbürste mit mittlerer Borstenhärte greifen. Sie ist ein guter Kompromiss zwischen Putzleistung, Schonung der Zahnhartsubstanz und der Gefahr einer Zahnfleischschädigung.

Elektrische Zahnbürsten können das Putzen erleichtern

Vielen Menschen fällt es leichter, die Zähne mit einer elektrischen Zahnbürste gründlich zu reinigen. Denn sie vereinfacht die Bewegungsabläufe. Elektrische Zahnbürsten lassen sich im Wesentlichen in zwei Gruppen einteilen: Zum einen gibt es die rotierenden Bürsten. Sie haben runde Köpfe, die hin- und herschwingen sowie zum Teil pulsieren. Zum anderen reinigen Ultraschall-Zahnbürsten mit länglichem Kopf durch Vibration. Welche Bürste die richtige ist, entscheidet das Putzverhalten. Bei elektrischen Zahnbürsten mit runden Köpfen muss jeder Zahn sorgsam einzeln gereinigt werden. Schallzahnbürsten reinigen mehr Fläche auf einmal und sind einfacher in der Anwendung.

Was ergänzt die Zahnbürste?

Das erste Mittel für Zahnzwischenräume: Zahnseide! Einmal täglich – so empfehlen es Wissenschaftler – sollte die zarte aber stabile Kunstfaser zum Einsatz kommen. Ob Natur, gewachst oder flauschig, ob mit Minzgeschmack, Fluor oder antibakteriellen Wirkstoffen – das hängt von den individuellen Bedürfnissen ab. Bei sehr engen Zwischenräumen rutscht die gewachste Zahnseide besser durch, bei etwas weiteren ist die aufgebauschte Flausch-Zahnseide oft besser geeignet. Kunstfasern mit verstärkten Enden zum Einfädeln erleichtern den Einsatz unter Brücken.

Der Einsatz von Zahnseide erfordert im engen Mundraum etwas Übung und Geschick: Ein etwa 50 cm langer Faden wird bis auf ein rund zehn Zentimeter breites Stück um die beiden Mittelfinger gewickelt, zwischen den Zeigefingern gespannt und vorsichtig mit sägenden Bewegungen in den Zwischenraum geschoben. Dort bewegt man ihn mehrmals auf und ab und geht dabei auch etwas unter den Zahnfleischrand. Für jeden Zahn wickelt man den Faden etwas weiter.

Es gibt auch spezielle Sticks mit aufgespanntem Floss, die leichter zu handhaben sind. Allerdings erreicht die herkömmliche Zahnseide eine größere Auflagefläche, weil man sie gut etwas um den Zahn herumlegen kann. Eine große Bandbreite, um die Zwischenräume zu reinigen, bieten Zahnzwischenraumbürsten. Ihr Einsatz erfolgt im zunehmenden Lebensalter, da dann die Zahnzwischenräume bereits offener sind. Die Größe sollte durch eine Prophylaxeassistentin bestimmt werden. 

Mundduschen technisch unterschiedlich

Mundduschen versprühen gezielt und mit Druck Wasser. Weitere Funktionen: Es gibt spezielle Aufsätze, bei denen der Wasserstrahl nicht nur zur Beseitigung der Essensreste verwendet wird. Die Aufsätze massieren gleichzeitig das Zahnfleisch und bringen spezielle Lösungen in die Zahnfleischtaschen ein, die für die Mundhygiene vorteilhaft sind. Auch Aufsätze zur Zungenreinigung sind erhältlich. Es gibt verschiedene Kombinationen von Zahnbürste mit Munddusche, die auch platzsparend gegenüber den Einzelgeräten aufgestellt werden können. Trotzdem beseitigen sie die vorhandene Plaque im Zahnzwischenraum nicht ausreichend.

Welches Hilfsmittel für die Zwischenraumreinigung auch immer verwendet wird – der Einsatz macht sich bezahlt. Das bestätigt die Untersuchung der Stiftung Warentest: „Der Pflegezustand des Gebisses besserte sich bei allen Probanden“.

Zungenreiniger

Ebenfalls zur Reduzierung der Bakterien setzen sich Zungenschaber oder -bürsten immer mehr durch. Denn auf der rauen Zungenoberfläche macht sich gern ein Bakterienteppich breit. Für die Zahnpflege zwischendurch und unterwegs sind zuckerfreie Kaugummis eine praktische Ergänzung zur Zahnpflege, vor allem nach dem Essen. Sie regen den Speichelfluss an und unterstützen die Selbstreinigungskräfte im Mund bis zum nächsten Zähneputzen.

Zahnhölzchen

Zahnhölzchen können keines dieser Instrumente ersetzen. Sie sind eher etwas fürs „Grobe“, um beispielsweise Speisereste zu entfernen. Mundspülungen unterstützen die Mundhygiene, wenn sie Wirkstoffe gegen Bakterien oder Fluoride enthalten. Sie stabilisieren eine gesunde Mundflora, hemmen die Neubildung von Plaque und beugen Karies vor. Das Putzen ersetzen können sie allerdings nicht.

Autor
Ricarda Wille

Redakteurin

Ricarda Wille ist seit 2014 Autorin für die proDente-Redaktion. Ricarda Wille studierte Ernährungswissenschaft an der Universität Bonn und arbeitete als PR-Redakteurin bei renommierten PR-Agenturen.

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Erstellt am 27.09.2022