Klassiker wie Hockey, Kampfsport und Reiten, aber auch die Trendsportarten bergen ein hohes Risiko für Zahnverletzungen. Rund 80 Prozent der Unfälle betreffen die oberen Schneidezähne. Aufgrund der häufig auftretenden Folgen, ist oft eine lebenslange zahnärztliche Betreuung erforderlich.

Zahnunfall - wer ist betroffen?

Etwa die Hälfte aller Kinder und Jugendlichen hat vor dem 16. Lebensjahr einen Zahnunfall. Auch zahlreiche Sportarten erhöhen das Risiko für einen Zahnunfall. Betroffen sind nicht nur Kinder und Jugendliche, sondern auch Erwachsene.

Welche Schäden durch Zahnunfall?

Ein Zahnunfall kann zu ganz unterschiedlichen Verletzungen führen. Wer nur unkomplizierte Risse im Zahnschmelz davonträgt, hat Glück gehabt. Schwerwiegendere Verletzungen von abgebrochenen bis hin zu ausgeschlagenen Zähnen sind nicht selten. „Werden Zahnunfälle nicht sofort kompetent behandelt, können insbesondere schwer verletzte Zähne häufig nicht erhalten werden

Zahnunfall betrifft Schneidezähne

Die lebenslangen Folgekosten nach einem schweren Zahnunfall im Kindesalter können enorm hoch werden. Unschön zudem: Meist sind bei einem Zahnunfall die gut sichtbaren oberen Schneidezähne betroffen. 

Zahnunfall – Zähne können gerettet werden

Häufig kann der Zahnarzt einen ausgeschlagenen bleibenden Zahn in den Kiefer zurückpflanzen oder ein abgebrochenes Stück wieder anbringen. Entscheidend ist, das Richtige zu tun: Den ausgeschlagenen Zahn sofort suchen und möglichst schnell in eine Zahnrettungsbox legen (zum Standortverzeichnis, auch in Apotheken für 15 bis 20 Euro erhältlich). Den Zahn dabei nicht an der Wurzel anfassen, reinigen oder trocken lagern. Die Zahnrettungsbox enthält ein spezielles Nährmedium. Darin können die empfindlichen Zellen der Zahnwurzelhaut bis zu 48 Stunden überleben. Dann sofort einen Zahnarzt aufsuchen.

Zahnunfall - Zähne ohne Rettungsbox transportieren

Ist keine Rettungsbox vorhanden, können auch kalte H-Milch, Frischhaltefolie oder eine Kochsalzlösung aus der Apotheke den Zelltod hinauszögern. Dies jedoch nur für eine halbe bis zu zwei Stunden. Ist nur ein Stück vom Zahn abgebrochen: suchen, in Wasser legen und mit zum Zahnarzt bringen.

Zahnschutz verhindert Zahnunfall

Damit es erst gar nicht so weit kommt: Ein Zahnschutz beugt Verletzungen von Zähnen, Mund und Kiefern durch einen Sportunfall vor. Er sollte bei allen Sportarten mit Körperkontakt, Sturzgefahr oder Benutzung von Sportgeräten getragen werden. Den besten Schutz im Vergleich zu Standard-Zahnschutz aus dem Sportgeschäft bietet eine für den Sportler individuell hergestellte Kunststoffschiene aus dem zahntechnischen Labor. 

Zahnunfall - so viel kostet Vorsorge

Die Kosten hierfür betragen zwischen 120 und 180 Euro. Die gesetzlichen Krankenkassen übernehmen die Kosten nicht. Angesichts möglicher lebenslanger Folgebehandlungen eines Zahnunfalls und der damit verbundenen Kosten sind sie dennoch eine lohnenswerte Investition.

Autor
Dirk Kropp

Chefredakteur

Dirk Kropp ist seit 2002 Autor der proDente-Redaktion. Er studierte an der Ruhr-Universität Bochum Publizistik und Kommunikationswissenschaften.

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Erstellt am 24.08.2022