Zähne lassen sich mithilfe von Verzierungen aus Metall oder Edelsteinen bekleben. Dieser Zahnschmuck ist für die Zähne harmlos. Größere Probleme für die Zähne sehen Fachleute, wenn Patienten Piercings im Mundraum tragen.

Piercings: Im Mundraum gefährlich

Zungen- oder Lippenpiercings sind seit Jahren für viele Jugendliche angesagt. Doch der Zahnschmuck wirkt auf die Zähne und das Zahnfleisch. Einige Studien zeigen: Während Dazzler (aufklebbare Symbole aus Gold-Folie) und Twinkles (massive Schmuckstücke mit Edelsteinen besetzt) oberflächlich auf die Zähne geklebt werden und harmlos sind, sind Piercings im Mundbereich problematisch und schädigen auf Dauer den Mundraum.

Warum schaden Piercings?

Irreparable Schädigungen von Nervenbahnen, Entzündungen und Schmerzen haben Forscher einer US-Studie (Quelle: „Journal of the american dental association“ ermittelt. Langfristig kann der Piercingschmuck Zähne und Zahnhalteapparat regelrecht zerstören. Dabei macht es einen Unterschied, wo sich das Piercing genau befindet: Hat man eines in der Zunge, schlägt der Piercingknopf durch die ständige spielerische Bewegung der Zunge andauernd gegen die Zähne, was zu irreparablen Rissen im Zahnschmelz führen kann. Folgen für die Betroffenen können Hitze- und Kälteempfindlichkeit der Zähne, Reizung des Zahnnervs sowie Karies sein.

Piercings können Zahnfleisch schädigen

Hat man das Piercing hingegen in der Unterlippe, drückt der Knopf gegen das Zahnfleisch, was zum Rückgang des Zahnfleisches und des darunterliegenden Knochens führen kann. Die in der Studie getesteten Patienten hatten schon nach wenigen Monaten mit dem Schmuck im Mund bis zu acht Millimeter tiefe „Taschen“ im Zahnfleisch. Ist erst einmal nicht mehr genügend Zahnfleisch und vor allen Dingen Knochen vorhanden, fehlt den Zähnen der Halt und sie fallen über kurz oder lang aus.

Piercings: Kleine Klammer

Hinzu kommt, dass mittlerweile viele Kieferorthopäden bei Patienten mit Zungenpiercings die Behandlung ablehnen, da bei diesen die Zunge ein verändertes Bewegungsmuster aufweist – und dadurch der Behandlungserfolg infrage gestellt wird. 

Deshalb: Wer seine Zähne noch eine Weile behalten möchte, sollte die Finger von Piercings im Mundraum lassen. Unschädlicher sind harmlose Schmuckstücke wie Dazzler und Twinkles.

Autor
Dirk Kropp

Chefredakteur

Dirk Kropp ist seit 2002 Autor der proDente-Redaktion. Er studierte an der Ruhr-Universität Bochum Publizistik und Kommunikationswissenschaften.

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Erstellt am 15.08.2022