Werkstoffe im Dentallabor

Größere Defekte kann der Zahnarzt mit Zahnersatz aus dem Dentallabor versorgen. Der Zahntechniker arbeitet mit Materialien wie beispielsweise Metalllegierungen oder Keramik.
Laborgefertigte Füllungen – auch Einlagefüllungen genannt – wie Inlays, Onlays oder Overlays und anderen Zahnersatz in Form von Teilkronen, Kronen, Brücken, Veneers oder Prothesen stellt der Zahntechniker passgenau im Dentallabor her.
Goldlegierungen – bewährt und beständig
In der Zahnheilkunde kommt Gold schon seit Jahrhunderten zum Einsatz. Reines Gold ist für Zahnersatz zu weich. Daher verwenden Zahntechniker Goldlegierungen. Der Goldanteil beträgt etwa 75 Prozent. Hinzu kommen Werkstoffe wie Platin, Silber oder Kupfer, je nach Zweck und Anforderung. Diese schützen vor Korrosion, also vor der Zersetzung durch Oxidation, und verbessern Stabilität und Verarbeitung.
Zahnersatz aus Gold ist sehr gut verträglich. Er besitzt eine ähnliche Härte wie Zahnschmelz. Daher hält Gold auch im Backenzahnbereich dem enormen Kaudruck stand und schont die gegenüberliegenden Zähne. Die Haltbarkeit von Zahnersatz aus Gold beträgt zehn bis fünfzehn Jahre. Der Zahntechniker kann Gold sehr präzise verarbeiten und ersetzt die fehlende Zahnsubstanz exakt. So kommt es selten zu Karies am Übergang zwischen Zahnersatz und Zahn. Aus ästhetischen Gründen wird der goldfarbene Zahnersatz im sichtbaren Bereich der Zähne in der Regel zahnfarben verblendet.
Nicht-Edelmetall-Legierungen – preisbewusste Alternative
Die Legierungen (Kobalt-Chrom) haben sich seit Jahrzehnten für den Patienten bewährt. Sie sind gut verträglich aber schwieriger in der Verarbeitung. Nicht-Edelmetall-Legierungen decken nahezu das komplette Spektrum an Zahnersatz ab. Auch sie werden standardmäßig im Bereich der sichtbaren Zähne zahnfarben verblendet. Wer die Kosten im Blick haben muss, bekommt mit einer Nicht-Edelmetall-Legierung eine gute Alternative.
Nicht-Edelmetall-Legierungen mit Molybdän eignen sich für die Modellgusstechnik bei herausnehmbarem Zahnersatz. Zahnersatz mit einem Molybdän-Anteil ist sehr elastisch und damit weniger bruchanfällig.
Keramik – ästhetisch perfekt
Speziell entwickelte Dentalkeramiken sind sehr hart, widerstandsfähig und sehr gut verträglich. Zahnersatz aus Keramik hat eine lange Haltbarkeit von bis zu zehn Jahren. Bei der Präparation müssen die notwendigen Materialstärken genau beachtet werden, um Misserfolge zu vermeiden. Denn der Zahntechniker kann Keramik nicht so fein verarbeiten wie beispielsweise Gold. Das Material ist lichtdurchlässig und bietet eine sehr gute Ästhetik. Der Zahntechniker kann den natürlichen Zahn in Form und Farbe nahezu perfekt nachempfinden. Keramik ist insbesondere für Menschen gut geeignet, die eine nachgewiesene Unverträglichkeit gegen Metalle haben.
Kunststoffe – ideal für Prothesen
Teil- und Totalprothesen kann der Zahntechniker aus zahnfarbenen Kunststoffen herstellen. Schleimhautfarbene Prothesenkunststoffe vervollständigen die Metallgerüste für Teilprothesen und bilden die zahntragende Basis von Totalprothesen.
Titan – vor allem für Implantate
Das Leichtmetall wird seit langem als dentaler Werkstoff verwendet. Aus Titan bestehen vor allem Implantate. Neben Keramik zählt Titan zu den am besten verträglichen Werkstoffen in der Zahnheilkunde.