
Zahnschmerzen: warum sie entstehen, wie sie behandelt werden
Verschiedene Auslöser kommen als Ursache von Zahnschmerzen in Frage. Die Schmerzen können pochen, pulsieren, stechen oder ziehen.
Karies und Entzündungen sind hauptsächlich die Ursache von Zahnschmerzen. Die Schmerzen können pochen, pulsieren, stechen oder ziehen. Aber es gibt noch weitere Gründe für Zahnschmerz.
Die bekannteste Ursache ist eine Karies. Werden die Zähne nicht ausreichend gesäubert, kann sich Zahnbelag bilden. Kariesbakterien siedeln sich an. Sie wandeln Zucker in zahnschädigende Säuren um. Diese greifen zunächst den Zahnschmelz an.
Nach einer längeren Zeit kann ein Loch im Zahn entstehen. Ist schließlich das Zahnbein, auch Dentin genannt, im Inneren betroffen, reizt dies die empfindlichen Nervenzellen im Zahnmark. Sie leiten den Schmerz weiter.
Je tiefer die Karies vordringt, desto stärker wird der Zahnschmerz. Oft strahlen die Zahnschmerzen bis in den Ober- beziehungsweise Unterkiefer und können sich zu den Schläfen hochziehen.
Verdeutlicht Prof. Dr. Elmar Hellwig, Klinik für Zahnerhaltungskunde und Parodontologie des Universitätsklinikums Freiburg
Unsere Zähne schützt der Zahnschmelz. Er reicht bis knapp unter das Zahnfleisch. Zieht sich das Zahnfleisch nur leicht zurück liegen die Zahnhälse frei. Dort liegen tausende winzige Nervenfasern. Sie sind ungeschützt und reagieren empfindlich auf Hitze, Kälte und Berührungen.
Die Ursachen für freiliegende oder sensible Zahnhälse sind vielfältig. Neben Entzündungen, Zahnfehlstellungen und nächtlichem Zähneknirschen kann auch eine falsche Putztechnik für den Zahnfleischrückgang und somit schmerzempfindliche Zähneverantwortlich sein.
Dringen Kariesbakterien sogar bis in die Zahnwurzel vor, kann sich der Zahnnerv entzünden. Greift die Entzündung über die Wurzelspitze bis in den Kieferknochen und das umliegende Gewebe über, zeigt sich als typisches Anzeichen eine erwärmte Schwellung, die klassische „dicke Backe“. Sie ist oft mit Eiteransammlung (Abszess) verbunden und meist sehr schmerzhaft. Eine Wurzelbehandlung und eine Öffnung der Schwellung sind dann notwendig.
Wer Zahnschmerzen hat, muss immer sofort zum Zahnarzt. Schmerz- und Hausmittel überbrücken die Schmerzen nur eine kurze Zeit.
Bei starken Zahnschmerzen können rezeptfreie Schmerzmittel - z.B. Ibuprofen oder Paracetamol - die Schmerzen bis zum Zahnarzttermin erträglicher machen. Sie beheben jedoch nicht den Grund der Zahnschmerzen. Schmerzmittel ersetzen auch keinen Zahnarztbesuch. Die Medikamente sollten nicht über einen längeren Zeitraum eingenommen werden. Wichtig: Benutzen Sie kein Schmerzmittel, dass Acetyl-Salicyl-Säre (ASS) enthält. Diese Substanz verdünnt das Blut und sollte nicht vor einer Zahn-OP eingenommen werden.
Kühlen mit einem nassen Handtuch oder einem Eisbeutel lindern die Zahnschmerzen. Eis oder ein Kühlpad nicht direkt auf die Stelle legen sondern ein Geschirrtuch darum wickeln. Empfehlenswert: Kühlen im Intervall. Das bedeutet kühlen, pausieren, kühlen, pausieren usw. Nelkenöl kann an der betreffenden Stelle eingesetzt werden. Bei Überempfindlichkeit reizt das Öl jedoch die Schleimhaut. Mundspülungen mit Salbei oder Kamillentee können auch eingesetzt werden.
Verzichten Sie auf koffeinhaltige, warme Getränke wie Kaffee oder schwarzen Tee. Ebenso alkoholische Getränke meiden. Denn das kann den Schmerz verstärken.
Treten Zahnschmerzen am Wochenende oder an Feiertagen auf, bieten Zahnarztpraxen bundesweit einen Notdienst für Patienten an. In den meisten Fällen lindern die Zahnärzte und Praxismitarbeiter die Schmerzen. Da die Praxen aber nur mit wenig Personal besetzt sind, sind im Rahmen des Notdienstes keine umfassenden Behandlungen möglich. Dafür ist der Hauszahnarzt zuständig. Eine Liste aller Notärzte finden Sie hier.
Verschiedene Auslöser kommen als Ursache von Zahnschmerzen in Frage. Die Schmerzen können pochen, pulsieren, stechen oder ziehen.