Wer raucht, ist gefährdeter als ein Nichtraucher an einer schweren Zahnfleischentzündung (Parodontitis) zu erkranken. Besonders tückisch: Raucher bemerken erst viel später, dass sie an einer Entzündung des Zahnhalteapparates leiden. Obwohl sich der Knochen schon abbaut, bemerken Raucher weder Schmerzen noch blutendes Zahnfleisch.

"Raucher bemerken erst viel später, dass sie an einer Entzündung des Zahnhalteapparates leiden. Und das ist tückisch"

darauf verweist Dirk Kropp, Geschäftsführer von proDente

 

Warum schadet Rauchen

Raucher inhalieren das Nikotin. Das Nervengift Nikotin dringt nach dem Einatmen in die feinen Blutgefäße des Zahnfleisches. Die Gefäße werden durch Nikotin verengt und das Gewebe nicht mehr normal durchblutet. Erstes Zahnfleischbluten – ein wichtiges Warnsignal auf eine beginnende Parodontitis – bleibt somit aus.

Raucher erkranken häufiger an Zahn und Zahnfleisch

Raucher haben ein vier- bis sechsfach erhöhtes Risiko, eine Parodontitis zu entwickeln. Zudem leiden Raucher vermehrt unter schweren Parodontalerkrankungen.“Rauch kann Zahnersatz gefährden

Rauchen schadet Parodontitis-Behandlung

Rauchen ist aber auch bei einer Behandlung der Parodontitis von Nachteil. Raucher zeigen deutlich schlechtere Therapieergebnisse.

Rauchen: Zahnersatz heilt schlechter ein

Rauchen erschwert die Einheilung bei der Versorgung mit Zahnersatz. Der Körper wird durch Rauchen mangelhaft mit Sauerstoff und anderen Nährstoffen versorgt: Schädliche Bakterien können sich so vermehrt ansiedeln und Entzündungen auslösen, und das bei gleichzeitig deutlich verringerter Abwehr.

Vor uns nach der OP: Nicht rauchen

Steht ein operativer Eingriff beim Zahnarzt bevor, sollte vorher und nachher keine Zigarette angezündet werden. Denn Rauchen erschwert die Heilung im Wundgebiet. Da Implantate immer operativ eingebracht werden, sind hier deutlich schlechtere Ergebnisse festzustellen, wenn Patienten nicht von der Zigarette lassen können. Die Schadstoffe im Tabak fördern Entzündungen. Die Wundheilung wird erschwert. Experten fordern, dass Raucher sowohl vor dem Eingriff als auch danach eine längere Pause einlegen. Am besten ist, mit dem Rauchen völlig aufzuhören.

Raucher verlieren häufiger Zahn-Implantate

Studien zeigen, dass auch bei gelungener Einheilung, Raucher häufiger ein Implantat verlieren. Innerhalb von fünf Jahren verlieren Raucher doppelt so viel Zahn-Implantate wie Nicht-Raucher.

Rauchen erhöht das Risiko für Mundhöhlenkrebs

Die in Zigaretten enthaltenen Stoffe erhöhen deutlich das Risiko für die Entstehung von Tumoren der Mundhöhle. Gerade die Schleimhäute der Mundhöhle sollten bei Rauchern ständig kontrolliert und jegliche Veränderung ernst genommen werden. Am besten ist es, mit dem Rauchen ganz aufzuhören – der Zahngesundheit zuliebe.

Autor
Dirk Kropp

Chefredakteur

Dirk Kropp ist seit 2002 Autor der proDente-Redaktion. Er studierte an der Ruhr-Universität Bochum Publizistik und Kommunikationswissenschaften.

Kontakt
Erstellt am 15.08.2022