Weisheitszähne: Was tun, wenn sie entfernt werden müssen?

Weisheitszähne: Was tun, wenn sie entfernt werden müssen?

Weisheitszähne, welche die normale Entwicklung von Zähnen und Kiefer deutlich beeinträchtigen, müssen entfernt werden. Aber was bedeutet das konkret? Wie viele Termine, welche Schmerzen kommen auf einen zu? Und – wie verläuft eigentlich der Eingriff selbst?

Ein Zahnarzt rät bei folgenden Aspekten dazu, Weisheitszähne zu entfernen:

  • Bei Schlupfwinkelinfektionen am Weisheitszahn
  • Bei Karies oder Wurzelentzündungen am Weisheitszahn
  • Bei Zysten in der Nähe des Weisheitszahnes
  • Wenn der Weisheitszahn das Zahnbett des benachbarten Zahnes gefährdet 
  • Wenn Weisheitszähne das Zusammenbeißen der Zähne stören
  • Wenn Weisheitszähne wesentlich die Korrektur von Kieferfehlstellungen erschweren

Im Normalfall gibt der Zahnarzt vor dem Eingriff eine örtliche Betäubung an der betroffenen Stelle . Das heißt. der Patient ist bei vollem Bewusstsein, hat aber kein Schmerzempfinden. Ist der Weisheitszahn durchgebrochen oder hat gerade Wurzeln, entfernt der Zahnarzt den Zahn mit einer Spezialzange und Zahnhebel. 

Befindet sich der Weisheitszahn noch tief im Kiefer oder hat er Wurzeln, welche miteinander verwachsen oder hakenförmig gebogen sind, muss er operativ entfernt werden. Dies ist häufiger bei Weisheitszähnen im Unterkiefer der Fall.

Ist die Eingriffstelle ausreichend betäubt, klappt der Zahnarzt die Schleimhaut über dem Zahn weg, so dass der Kieferknochen sichtbar wird. Anschließend wird der Weisheitszahn freigelegt und entfernt. Danach wird die Wunde gesäubert und die Schleimhaut wieder vernäht. Die Fäden werden etwa sieben bis zehn Tage nach dem Eingriff beim Kontrolltermin entfernt.

Ein oder mehrere Termine?

Je nachdem wie viele Weisheitszähne gezogen werden müssen und wie hoch die Komplikationsmöglichkeiten sind, wird der Zahnarzt die Entfernung an ein oder mehreren Terminen empfehlen.
Selten werden auch Vollnarkosen zur operativen Entfernung der Weisheitszähne eingesetzt. Eine Vollnarkose ist für den Patienten ein immer deutlich höheres medizinisches Risiko und sollte nicht als Wunschbehandlung eingesetzt, sondern nur bei hohem Schwierigkeitsgrad der Entfernung durchgeführt werden. In jedem Fall muss der Patient gründlich aufgeklärt und auch nach dem Eingriff überwacht werden.

Nach der OP

Um Komplikationen nach der Operation vorzubeugen, sollten einige Ratschläge beherzigt werden. Wichtig ist es, die Wunde zu kühlen, um Schmerzen und Schwellungen vorzubeugen. Damit sollte man am besten sofort nach dem Eingriff beginnen. Es ist hilfreich, konsequent etwa 24 bis 36 Stunden weiter zu kühlen. Die Schwellung hat meist nach knapp 36 Stunden ihren Höhepunkt erreicht und geht dann in der Regel langsam zurück. Dabei sollten regelmäßig Kühlpausen eingelegt werden: 10 Minuten kühlen – 10 Minuten Kühlpause – 10 Minuten kühlen – usw.

Bei stärkeren Schmerzen kann man in den ersten zwei Tagen leichte bis mittlere Schmerzmittel einnehmen. Meist verschreibt der Zahnarzt diese.

Entzündungen vorbeugen

Um eine Entzündung der Wunde zu verhindern, ist nach einem chirurgischen Eingriff im Mund die richtige Pflege und Ernährung entscheidend. Auf heiße Kost und belagbildende Speisen, Alkohol und koffeinhaltige Getränke sollte ebenso verzichtet werden wie auf das Rauchen. Salbei- und Kamillentee unterstützen dagegen die Wundheilung. Nach jeder Mahlzeit sollten die Zähne und die Mundhöhle gründlich gesäubert werden. Unter Umständen verordnet der Zahnarzt eine Mundspülung mit Chlorhexidin . Bei sehr schwierigen operativen Weisheitszahnentfernungen wird ggf. ein Antibiotikum eingesetzt. In jedem Fall sollte die Wunde geschont und nicht durch zu heftiges Spülen oder Mundduschen gestört werden. Der Zahnarzt wird zur Kontrolle der Wundheilung zeitnahe Termine anordnen.

Erstellt am 15.08.2022